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Forschungseinheiten

Die vier Forschungseinheiten („Research Units“) erforschen die Anfechtungen, Gründe und Konsequenzen des liberalen Skripts. Dabei fokussieren sich die Forschungseinheiten auf spezifische Problemstellungen, die jedes gesellschaftliche Ordnungsmodell adressieren muss: Grenzen, Ordnungen, (Neu-)Verteilung und Zeitlichkeit. Jede dieser vier Forschungseinheiten besteht aus multidisziplinären Forschungsteams, die systematisch disziplinäre und epistemische Grenzen überschreiten.

Forschungseinheit Borders

Grenzen bestimmen, wer zu einer Gruppe oder Gesellschaft gehört und wer legitimerweise ausgeschlossen werden kann. Das liberale Skript sieht vor, dass ein Nationalstaat die Kontrolle über seine Grenzen hat, schränkt jedoch auch das Ausmaß ein, in dem diese Kontrolle ausgeübt werden kann. Diese Kontrolle steht in einem Spannungsverhältnis zu den Prinzipien von persönlicher und wirtschaftlicher Freiheit, Mobilität und allgemein zu den universellen Menschenrechten.

Forschungseinheit Orders

Ordnungen beziehen sich auf den institutionellen Kern des liberalen Skripts, der die politische und soziale Organisation innerhalb einer Gesellschaft ermöglicht. Diese Forschungseinheit beschäftigt sich mit Ordnungen als Prinzipien und institutionelle Arrangements, die die Erwartungen und Praktiken in sozialen und politischen Bereichen strukturieren. Diese Arrangements wirken sich auf diese Bereiche aus, wie z. B. die Aufstellung verbindlicher Regeln, Polizeiarbeit und Rechtsstaatlichkeit, wirtschaftlicher Austausch und die Beziehungen zwischen den Geschlechtern.

Research Unit (Re-)Allocation

Das liberale Skript umfasst angesichts sozialer und materieller Knappheiten bestimmte Regeln und Ziele für die (Um-)Verteilung von Gütern und Lebenschancen. Das liberale Skript weist dem freien Markt die Hauptrolle bei der (Um-) Verteilung zu, was unweigerlich zu ungleichen Ergebnissen führt. Wohlfahrtsstaaten versuchen, Ungleichheiten beispielsweise durch eine progressive Besteuerung zu verringern. Vor diesem Hintergrund untersucht die Forschungseinheit Anfechtungen, Ursachen und Konsequenzen von Ungleichheit, und wie sich das mit anderweitigem Verteilungszwängen auf das liberale Skript verbindet.

Research Unit Temporality

Die Auffassung von Zeitlichkeit und Fortschritt gibt Aufschluss über Zeitskalen, Vorstellungen von Vergänglichkeit und Ewigkeit sowie die Reproduktion von sozialer Struktur. In der liberalen Sichtweise bewegt sich die Zeit linear auf eine Zukunft des Fortschritts zu, und es wird davon ausgegangen, dass rationale Akteure die Zeit optimal auf Zeiten der Teilnahme am Markt und Teilnahme an nicht-marktbezogenen Aktivitäten aufteilen. Die Forschungseinheit untersucht die Anfechtungen von der liberalen Vorstellung von Zeit und alternative Vorstellungen von Zeithorizonten.