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Diskussion | Futuring the Liberal Script #10: Vom Staat zur Marke

07.11.2025 | 19:30
Jessica Gienow-Hecht im Gespräch mit Nicola Graef

„Deutschland – Land der Ideen“, „Du hast Spanien verdient“, „Die Neuen Philippinen“ – Staaten werben heute wie Konzerne. Mit Hochglanzvideos, griffigen Slogans und perfekt orchestrierten Kampagnen buhlen sie um Touristen, Investoren, Fachkräfte – und um politische Sympathien.

Doch das Spiel um das nationale Image ist älter, als es scheint: Bereits seit dem Ersten Weltkrieg betreiben Demokratien wie Diktaturen strategisches Nation Branding, um Einfluss, Allianzen und Ansehen zu sichern.

In Vom Staat zur Marke (Reclam, 2025) zeichnet die Historikerin Jessica Gienow-Hecht diese globale Geschichte der Selbstinszenierung nach – von Supermächten wie den USA und China bis hin zu kleinen Inselstaaten. Im Gespräch mit der Journalistin und Filmemacherin Nicola Graef geht es um die Kernfrage: Macht Markenbildung Länder stärker – oder verändert sie, still und leise, ihre politische Identität

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Eine Veranstaltung des Exzellenzclusters „Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)“in Kooperation mit dem Reclam Verlag und Urania Berlin.


Nicola Graef ist Journalistin, Dokumentarfilmeregisseurin und Produzentin mit ihrer Berliner Firma Graef Screen Productions. Sie realisiert seit über 20 Jahren Filme für das Kino, ARD, Arte und ZDF zu kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Themen. Darunter Neo Rauch – Gefährten und Begleiter,  Eine einsame Stadt und zuletzt die Dokumentarfilme Einsame Spitze  über das Krisenmanagement sechs deutscher CEOs  (ARD) und Außenpolitik am Limit (ARTE) über internationale Krisendiplomatie mit Annalena Baerbock. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach prämiert, u. a. mit dem CIVIS Medienpreis.

Jessica Gienow-Hecht ist Professorin für internationale Geschichte am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin und Principal Investigator am Exzellenzcluster SCRIPTS. Sie forscht zu kultureller Außenpolitik, Nation Branding und Emotionsgeschichte in den internationalen Beziehungen. Ihr aktuelles Buch Vom Staat zur Marke (Reclam, 2025) beleuchtet die Geschichte staatlicher Imagekampagnen seit dem Ersten Weltkrieg. Ihr Buch Sound Diplomacy: Music and Emotions in Transatlantic Relations since 1850 (Chicago 2009, 2012)  wurde mit dem Choice Outstanding Academic Title Award ausgezeichnet.

Über die Reihe „Futuring the Liberal Script“

Fünf Thesen aus einer aktuellen Publikation bilden den roten Faden der einzelnen Episoden in der SCRIPTS-Gesprächsreihe „Futuring the Liberal Script“. Seit 2021 diskutieren Wissenschaftlerinnen des Exzellenzclusters SCRIPTS gemeinsam mit Gästen über aktuelle Krisenerscheinungen liberaler Demokratien – mit unterschiedlichsten Perspektiven, pointierten Thesen und in lebhaften Debatten.

Aufzeichnungen aller bisherigen Episoden finden Sie hier

Über SCRIPTS

Der Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)“ untersucht als Forschungsverbund die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um das Modell der liberalen Demokratie und Marktwirtschaft. Interdisziplinäre Forschungsteams untersuchen die Frage, warum das liberale Ordnungsmodell trotz seiner politischen, wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften in die Krise geraten ist, alternative Ordnungskonzepte an Einfluss gewinnen und wie sich aktuelle von früheren Anfechtungen unterscheiden. SCRIPTS existiert seit 2019, wird im Rahmen der Exzellenzinitiative von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bis Ende 2025 gefördert. SCRIPTS ist an der Freien Universität Berlin angesiedelt und umfasst insgesamt acht große Berliner Forschungseinrichtungen.

Zeit & Ort

07.11.2025 | 19:30

Kleistsaal Urania
An der Urania 17
10787 Berlin

Weitere Informationen

Tickets: 8/5/3 EUR

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