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54. Deutscher Historikertag in Leipzig | Fragile Klänge, fragile Humanitäten: Visionen musikalischer Humanität in der transatlantischen Welt seit dem Zweiten Weltkrieg mit Jessica Gienow-Hecht

21.09.2023 | 09:00 - 11:30

Auf dem 54. Deutschen Historikertag in der Universität Leipzig wird Jessica Gienow-Hecht gemeinsam mit Esteban Buch, Anaïs Fléchet und Tobias Hof auf einem Panel das Thema "Fragile Klänge, fragile Humanitäten: Visionen musikalischer Humanität in der transatlantischen Welt seit dem Zweiten Weltkrieg" vorstellen.

Sprache: Englisch.

Abstract

Dieser Abschnitt bietet eine kritische Reflexion der historischen Genese, des Wandels und der Problematik der Fragilität des Begriffs "Menschlichkeit" in der transatlantischen Welt mit besonderem Blick auf die musikalische Darstellung. Indem wir den Fokus von politischen Akteuren, Rechtsexperten und Aktivisten auf die kulturelle Repräsentation verlagern, wollen wir den Begriff der "Menschlichkeit" in der internationalen Musikarena untersuchen, einschließlich der Amnesty International Festivals, der Menschenrechtsgalas und der UNESCO-Konzerte.

Wir argumentieren, dass Begriffe wie "Menschlichkeit" häufig Netzwerke von musikalischen Akteuren und Praktiken inspirierten. Ihre Bedeutungen entwickelten sich und wurden im Einklang mit soziopolitischen Prozessen und Institutionen wie Rassismus, Nationalismus, Illiberalismus, kolonialem Expansionismus und autoritären Regimen sowie mit supranationaler Zusammenarbeit (UNO, UNESCO), transnationalem Aktivismus und internationalen kulturellen Ereignissen angefochten. Infolgedessen waren die Auffassungen von 'Menschlichkeit' stets fragil und umstritten, haben sich gewandelt und sind in bemerkenswerter Weise aufeinandergeprallt.

Musik und musikalischer Aktivismus haben diese Spannungen auf nicht-textliche Weise verdeutlicht. Gleichzeitig wollen die Podiumsteilnehmer aufzeigen, inwieweit kulturelle Akteure ihre eigenen Visionen von "Menschlichkeit" entwickelt haben, die von einer viel umstrittenen Vision bei UN-Menschenrechtskonzerten seit 1949 bis hin zu einem Aufruf zu internationalem Handeln, Sanktionen und Hilfe für eine Krisenregion reichen. Damit will das Panel den Dialog zwischen internationaler Geschichte und Kulturgeschichte vertiefen.

Besuchshinweise

Zeit & Ort

21.09.2023 | 09:00 - 11:30

Universität Leipzig
HS12
Augustuspl. 10
04109 Leipzig